Barrierefreiheit Software

DMS mit verbesserter Barrierefreiheit

Zufriedene Mitarbeiter dank Mitarbeiter-App

Das Dokumentenmanagement-System (DMS) von d.velop setzt Standards für barrierefreie Software, die für alle Anwendenden leicht zugänglich und nutzbar ist – unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Barrierefreiheit in Software bedeutet eine gleichberechtigte Teilhabe und Nutzung gemäß der folgenden Kriterien:

  • Wahrnehmbarkeit
  • Bedienbarkeit
  • Robustheit

Was ist barrierefreie Software?

Eine barrierefreie Software berücksichtigt vielfältige Bedürfnisse ihrer Nutzer:innen, einschließlich Personen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, motorischen Einschränkungen, kognitiven Schwierigkeiten oder anderen Behinderungen. In der Praxis bedeutet das, dass barrierefreie Software Richtlinien und Standards zur Zugänglichkeit berücksichtigt. So wird sichergestellt, dass die Software für alle Anwendenden nutzbar ist, unabhängig von deren Fähigkeiten oder technischen Voraussetzungen.

Im Zuge eines gesteigerten Bewusstseins rückt das Thema Barrierefreiheit verstärkt in den Blickpunkt von Organisationen, wenn es um Entscheidungen bezüglich der Anschaffung von Software geht.

Warum ist barrierefreie Software wichtig?

Die Barrierefreiheit in Dokumentenmanagement-Software ist bedeutend, um sicherzustellen, dass Personen mit unterschiedlichen Einschränkungen, wie Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, diese Software effizient nutzen und sich so im Berufsalltag durch das eigenständige Auffinden von Informationen zurechtfinden können. Es gewährleistet den barrierefreien Zugang zu Informationen, fördert die Inklusion und erhöht die Benutzerfreundlichkeit.


Gesetzliche Anforderungen und Richtlinien für barrierefreie Software

Die Barrierefreiheit in der Softwareentwicklung steht im Fokus gesetzlicher Vorgaben und internationaler Standards. Wenn es darum geht, die Inklusion durch weniger Barrieren zu fördern und dies auch bei der Auswahl der Software zu berücksichtigen, nimmt der öffentliche Dienst durch die BITV 2.0 eine Vorreiterrolle ein. Aber auch in anderen Bereichen und Branchen gibt es weitere Gesetze oder Standards:

  • BITV 2.0
  • WCAG
  • Barrierefreiheitsstärkungsgesetz 2025
  • Standard EN 301 549 (V2.1.2)
  • BGG – § 12 Barrierefreie Informationstechnik

Konformitätserklärung zur Barrierefreiheit

d.velop documents ist mit der BITV 2.0 vereinbar

Mit dem Webclient für d.velop documents (ehemals d.3one) wurde ein Dokumentenmanagement-System geschaffen, welches von beeinträchtigten Personen ohne Barrieren genutzt werden kann. Die Barrierefreiheit nach BITV 2.0 wurde durch den externen Dienstleister Telekom MMS geprüft. Die Zugänglichkeit wurde viermal mit der Bestnote „Sehr gut“ und einmal mit der Note „Gut“ bewertet. Die Konformitätsbescheinigung zur Barrierefreiheit steht Ihnen nachfolgend zum Download bereit.

Zahlen, Daten und Fakten zum Thema Barrierefreiheit und Software

Infografik zum Thema Barrierefreiheit Software

Merkmale und Prinzipien barrierefreier Software

Die folgenden Aspekte charakterisieren grundlegende Merkmale und Prinzipien für barrierefreie Software:

  • Wahrnehmbarkeit: Können es alle sehen oder hören?
  • Bedienbarkeit: Können es alle bedienen – mit und ohne Maus, mit motorischen Beeinträchtigungen?
  • Robustheit: Ist die Anwendung „robust“ genug, d. h. kann sie z.B. mit verschiedenen assistiven Technologien bedient werden?

Technologien und Standards für barrierefreie Softwareentwicklung

Die Implementierung dieser Technologien und Einhaltung der Standards sind grundlegend für die Entwicklung barrierefreier Software, die eine breite Palette von Nutzern mit unterschiedlichen Fähigkeiten oder Einschränkungen unterstützt. Nachfolgend sind sechs zentrale Tools aufgeführt, welche sich wiederum mit weiteren Technologien ergänzen lassen, die auf spezifische Einschränkungen ausgelegt sind.

Standards Barrierefreiheit Software

1. Accessible Rich Internet Applications (ARIA)

ARIA ist eine Sammlung von Standards, die es ermöglichen, dynamische und komplexe Webinhalte für Nutzer mit Behinderungen zugänglicher zu machen. Es definiert eine Reihe von Rollen, Zuständen und Eigenschaften, die Entwickler verwenden können, um die Semantik und Interaktion von Webinhalten zu beschreiben. Seit März 2014 ist ARIA ein empfohlener Webstandard des World Wide Web Consortium (W3C).

2. Screenreader-Technologien

Diese Tools interpretieren und lesen den Inhalt einer Website oder Anwendung für Personen mit Sehbehinderungen vor. Neben textuellen Inhalten werden ebenso semantische Zusammenhängen widergegeben, die sonst optisch über Positionierung, räumliche Nähe oder Farben zu erkennen sind. Entwickler berücksichtigen die Kompatibilität ihrer Software mit Screenreadern, um sicherzustellen, dass die Inhalte verständlich vorgelesen und das fokussierte Element per Tastatur gesteuert werden kann. Nutzende können Screenreader in der Vorlesegeschwindigkeit individuell anpassen.

3. Tastaturbedienbarkeit

Eine wichtige barrierefreie Funktion ist die Möglichkeit, eine Anwendung vollständig über die Tastatur zu steuern. Dies ist entscheidend für Menschen mit motorischen Einschränkungen, die keine Maus verwenden können oder in Verbindung mit Screenreader-Technologien auch für Personen mit Sehbehinderung. Die Funktion kann aber ebenso für Poweruser ohne jegliche Einschränkung hilfreich sein, um schneller arbeiten zu können.

4. Kontrastreiche Designs und Farbgebung

Klare und deutliche Kontraste zwischen Text und Hintergrundfarben erleichtern Personen mit Einschränkungen in der Farbwahrnehmung die Lesbarkeit von Inhalten.

5. Responsive Webdesign

Die Gewährleistung, dass Websites und Anwendungen auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrößen zuverlässig funktionieren, ist ein wichtiger Aspekt der Barrierefreiheit. Dies ermöglicht Nutzern mit unterschiedlichen Geräten und Einstellungen einen besseren Zugriff.

6. Barrierefreiheitsrichtlinien und -standards

Nationale oder internationale Richtlinien wie die „Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung“ (BITV) in Deutschland oder die „Web Content Accessibility Guidelines“ (WCAG) der W3C sind entscheidende Referenzen für Entwickler, um sicherzustellen, dass ihre Software die erforderlichen Standards erfüllt.


Design für alle: benutzerzentrierter Ansatz

Barrierefreie Software bietet etwa alternative Wege der Interaktion, eine klare und verständliche Benutzeroberfläche (z.B. kontrastreiches Design), Unterstützung für Hilfstechnologien wie Screenreader und Tastatursteuerung sowie gut strukturierte Inhalte und Funktionen.

Barrierefreiheit Software Designverwaltung
Auf Wunsch lassen sich eigene Farbschemata anlegen.

User-Experience (UX) und User-Interface (UI) im Kontext barrierefreier Software

Der Ansatz des Designs für alle bezieht sich darauf, Produkte und Dienstleistungen so zu gestalten, dass sie von einer möglichst breiten Nutzenden-Basis verwendet werden können, sodass Einschränkungen zu keinerlei Ausschluss bei der Nutzung führen. Im Bereich der Softwareentwicklung ist ein benutzerzentrierter Ansatz von entscheidender Bedeutung, insbesondere im Kontext der User-Experience (UX) und des User-Interface (UI) Designs für barrierefreie Software. Dieser Ansatz beinhaltet das Verstehen und die aktive Berücksichtigung der Bedürfnisse, Fähigkeiten und Einschränkungen verschiedener Nutzergruppen während des gesamten Entwicklungsprozesses. Das Ziel besteht darin, intuitive, leicht zugängliche und inklusive Benutzeroberflächen zu schaffen, die für alle Nutzer gleichermaßen ansprechend und benutzerfreundlich sind. Hierbei werden im speziellen Aspekte wie Farbkontraste, Schriftgrößen, Tastaturbedienbarkeit, Screenreader-Kompatibilität und andere barrierefreie Designprinzipien berücksichtigt, um eine bestmögliche Nutzererfahrung für alle zu gewährleisten.

Designmethoden und -werkzeuge für die Entwicklung barrierefreier Software

Die Entwicklung barrierefreier Software erfordert den Einsatz spezifischer Designmethoden und Werkzeuge, um sicherzustellen, dass die erstellten Produkte für eine breite Palette von Nutzenden zugänglich sind. Ein Ansatz ist die Anwendung von Design Thinking, bei dem der Fokus auf dem Verständnis der Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Nutzergruppen liegt. Folgende Methoden und Werkzeuge sind hilfreich, um eine inklusive Software zu gestalten, die für alle Nutzende eine nahtlose und barrierefreie Erfahrung bietet:

  • Usability-Tests und Interviews mit beeinträchtigten Nutzenden zeigen auf, in welchen Bereichen weitere Verbesserungspotenziale bestehen.
  • Accessibility-Checker und Validierungstools helfen dabei, potenzielle Barrieren für Menschen mit Behinderungen zu erkennen und zu beheben.
  • Screenreader-Emulatoren und Farbkontrast-Tools stellen sicher, dass die Software für Sehbehinderte oder Farbenblinde zugänglich ist.

Was jetzt alles möglich ist, im neuen d.velop documents, das fand ich schon revolutionär.

Christian Eichberger
Tester der Barrierefreiheit von d.velop documents
Universitätsstadt Marburg

Im Fokus: Die Verbesserung von Barrierefreiheit in d.velop documents

Die Inklusion von beeinträchtigten Software-Anwender:innen ist bei d.velop eines der Fokusthemen. Mit dem aktuellen Current Q4/2023-Update oder der Cloud-Anwendung von d.velop documents und durch die Aktivierung des Feature-Previews „Neues Bedienkonzepts“ erhielten umfangreiche Verbesserungen in der Barrierefreiheit Einzug in d.velop documents.

Zahlreiche Interviews und Nutzertests durch die Mitarbeitenden im Bereich User Experience haben zu vielen Verbesserungen in d.velop documents geführt. Beispielsweise wurden durch intensives Testen zahlreiche Beschreibungen von Aktionselementen überarbeitet, sodass sich z.B. sehbeeinträchtigte Nutzer bei der Benutzung von Screenreader-Technologien deutlich besser in unserem Webclient zurechtfinden. Auch die Anordnung der Aktionselemente wurde verbessert, indem die Hauptaktionen nun in größeren Aktionsfeldern dargestellt werden. Ein Beispiel ist dafür die Aktionsleiste nach der Auswahl eines Dokumentes in einer Trefferliste, hier werden nun die wichtigsten Elemente mit einem Icon sowie einem Text beschreibenden Text hervorgehoben.
Auch Kernelemente wie z.B. „Bearbeitung beginnen“ oder „Bearbeitung abschließen“ sowie der aktuelle bearbeitende Nutzer werden prominent und zentral dargestellt.

Barrierefreiheit Software | Aktionsleiste
Aktionsleiste in der Trefferliste

WebClient & Mobile App

Ob Ihre Mitarbeiter aus dem Büro oder von zu Hause arbeiten, spielt mit d.velop documents keine Rolle mehr. In der täglichen Arbeit nutzen Ihre Anwender unseren webbasierten Client, um auf Dokumente und Prozesse zuzugreifen. Alles, was Sie dafür benötigen, ist eine Internetverbindung.

Webclient d.velop documents

Die Zukunft der barrierefreien Software

Durch gesetzliche Regelungen und Entwicklungsfortschritte gewinnt die Inklusion durch Barrierefreiheit in Software zunehmend an Bedeutung. Zugänglichkeitsstandards für digitale Produkte verstärken die Integration von entsprechenden Softwarefunktionen. Bei der (Weiter-)Entwicklung unserer d.velop Software stärken wir die Barrierefreiheit durch z.B. verbesserte Spracherkennungstechnologien oder die integrative Gestaltung unserer Benutzeroberflächen. So helfen wir Organisationen dabei, ihre Informationen, Akten und Dokumente nahezu allen Mitarbeitenden zugänglich zu machen.

Partnerschaft mit Forschungsprojekt „werte.IT“

WERTE.IT entwickelt eine Roadmap zum Inklusiven Management in Organisationen mit dem Ziel der Sicherstellung von Barrierefreiheit in allen Informations- und Kommunikationstechniken. Als Träger initiierte der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg e.V. (BSVH e.V.) das Projekt am 1. Dezember 2023 gemeinsam mit der Universität Siegen. Seitdem tauschen sich die Beiratsmitglieder, bestehend aus Vertretern:innen verschiedener Unternehmen, Schwerbehindertenvereinen, Kommunalverbänden und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, regelmäßig zum Beratungs- und Unterstützungskonzept aus.

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