Es gibt viele gute Gründe, IT-Systeme in die Cloud zu verlagern. Bei den Diskussionen stehen zumeist – und nachvollziehbarer Weise – die unmittelbaren Vorteile einer Cloud Migration im Vordergrund:
- Höhere Effizienz und Nachhaltigkeit: Ein großer Vorteil von Cloud Systemen für Unternehmen ist, dass keine eigene Infrastruktur (Server, etc.) vorgehalten werden muss, selbst wenn nur ein Bruchteil gebraucht wird. Ähnlich wie PKWs, die durchschnittlich betrachtet nur eine Stunde am Tag fahren und die restlichen 23 Stunden parken1, verhält es sich vielfach mit der Infrastruktur bei Unternehmen: Speicher wird nur nach und nach im vollen Ausmaß benötigt und Rechenleistung wird nur selten ausgereizt. Nach einer Cloud Migration kümmert sich der Software-Anbieter um die Infrastruktur, die effizienter über mehrere Kunden verteilt genutzt werden kann. Und auch die Skalierung, wenn beispielsweise mal viel Rechenleistung benötigt wird, stellt der Software-Anbieter nach der Cloud Migration sicher. In Summe führt dies zu Chancen, die Produktivität zu steigern. (Mehr dazu im Artikel Cloud-Computing). Zudem kann mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen und damit auch ein positiver Beitrag zum Klima geleistet werden.
- Entlastung der IT-Abteilung: Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels fällt es vielen Unternehmen schwer, qualifizierte Menschen für ihre IT-Abteilungen zu finden. Die Migration eines On-Premises-Systems in die Cloud kann hier für Entlastung sorgen. Updates, Patches und Sicherstellung des Betriebs der Infrastruktur übernimmt der Anbieter des Cloud-Systems, weshalb man von Software-as-a-Service (SaaS) spricht.
- Größerer Schutz vor IT-Sicherheits-Vorfällen: Im Zuge einer 2022 veröffentlichten Studie der Forscher Min-Seok Pang (Temple University in Philadelphia) und Hüseyin Tanriverdi (University of Texas at Austin) wurde erhoben, dass die Erhöhung des IT-Budgets für die Modernisierung der IT-Systeme um einen Prozentpunkt zu einer Verringerung der IT-Sicherheitsvorfälle um 5,6 % führt. Darüber hinaus kamen die Forscher zum Ergebnis, dass die Migration eines IT-Systems in die Cloud zu deutlich weniger Sicherheitsvorfällen führt. 2
Langfristiger Vorteil einer Cloud Migration: Potenziale der Plattformökonomie nutzen
Die zuvor genannten Vorteile sind vielfach bereits ausreichend, damit sich eine Cloud Migration rechnet. Eine sinnvoll geplante Migration eines IT-Systems in die Cloud kann sich darüber hinaus, langfristig noch deutlich stärker rentieren: Dies ist der Fall, wenn sich ein Unternehmen durch die Migration in die Cloud die Vorteile der Plattformökonomie zunutze machen kann.
Definition Plattformökonomie am Beispiel d.velop
Unter Plattformökonomie wird verstanden, dass nicht mehr ein Unternehmen allein Kunden Mehrwerte liefert, sondern die Mehrwerte einem Netzwerk an Akteuren rund um die Plattform kommen. Bei Software-Plattformen bedeutet dies, dass es nicht mehr nur ein System eines Anbieters mit einem klar abgesteckten Funktionsumfang gibt. Stattdessen arbeiten weitere Software-Anbieter (bei d.velop sprechen wir von App Buildern) zusammen mit dem Plattform-Unternehmen, sodass sich über dieses Netzwerk das System nahezu unbegrenzt erweitern lässt. Das Plattform-Unternehmen koordiniert und orchestriert dabei das Netzwerk aus weiteren Anbietern, Partnern und Kunden, um die Vorteile der Plattformökonomie zu fördern.
Zwar ist die Betriebsform Cloud keine zwingende Voraussetzung für eine digitale Plattform bzw. eine Software-Plattform. Demzufolge können grundsätzlich auch Anbieter von On-Premises-Systemen als Plattform-Unternehmen Kunden die Vorteile der Plattformökonomie zugänglich machen. Dennoch zeigt sich, dass Cloud-Systeme aufgrund von u.a. Vorteilen in der Bereitstellung weiterer Services (wie man es privat bspw. vom Smartphone kennt) sowie der allgemeinen Erreichbarkeit der Systeme über APIs und dem Internet einen Vorsprung in der Plattformökonomie erreichen konnten. So stellen die weltweit bedeutendsten Plattform-Unternehmen ihre Software-Plattformen zum überwiegenden Teil als SaaS-Angebot im Cloud-Betrieb bereit.
Plattform-Unternehmen sind klassischen Unternehmen voraus
Überlegt ein Unternehmen, ein IT-System im Zuge einer Cloud Migration zu tauschen, sollte genau analysiert werden, um was es sich beim Cloud System handelt. Denn die Entscheidung lässt sich häufig nicht einfach rückgängig machen. Ist es also ein „klassisches System“ – von den Autoren des bedeutenden Buchs Platform Revolution auch als Pipeline bezeichnet – bei dem der Software-Anbieter schrittweise (im Sinne der Softwareentwicklung) ein Angebot schafft? Oder ist das System in der Cloud eine Plattform, bei dem ein ganzes Netzwerk aus Partnern zusammen mit dem Plattform-Unternehmen ein Gesamtsystem schafft?
Vorteile von Plattform-Unternehmen: Mehr Innovation, mehr Möglichkeiten, mehr Ansprechpartner…
Selbst wenn in der Momentaufnahme das Angebot eines klassischen Unternehmens für das eigene Business ausreichen sollte, sollte bereits an eine mögliche Zukunft gedacht werden. Und hier zeigt sich über alle Branchen hinweg, in der Unternehmen auf Basis der Mechanismen der Plattformökonomie Angebote schaffen, dass Plattform-Unternehmen im Vergleich zu klassischen Unternehmen…
- gemeinsam mit ihrem Netzwerk schneller innovieren und auch absolut mehr Möglichkeiten und komplementäre Services bieten,
- breit gefächertes Expertenwissen für Kunden über ihr Netzwerk zugänglich machen und
- aus ihrem Netzwerk heraus passende Ansprechpartner für konkrete, individuelle Anforderungen einbeziehen können.
Bei Software-Plattformen zeigt sich zudem, dass sich zusammen mit dem Netzwerk des Plattform-Unternehmens besser End-to-End-Prozesse digitalisieren lassen. Denn die Mechanismen der Plattformökonomie führen dazu, dass Lücken auch für Nischen-Anforderungen geschlossen werden können.
Plattformökonomie bei d.velop
Mit Blick auf sich immer schneller verändernde Märkte und der erforderlichen Adaptionsfähigkeit von Unternehmen lässt sich zudem feststellen: Plattformen lassen sich in aller Regel sehr viel einfacher an neu auftretende Business-Herausforderungen anpassen. Auch deshalb setzt die d.velop seit Jahren auf den Ausbau ihrer Plattform und dabei auf eine starke SaaS-Architektur. Diese „Strong SaaS architecture“ bestätigt auch Gartner im aktuellen Gartner® Magic Quadrant™ for Content Services Platforms (CSP), indem d.velop als Visionär ausgezeichnet wurde.
Passende Services sind nur einen Klick entfernt
Im einfachsten Fall ist die passende Software oder die fehlende Funktion nur wenige Klicks entfernt, und zwar im d.velop store. Über den d.velop store lassen sich auch Apps durch weitere Software-Anbieter aus dem d.velop Netzwerk, den d.velop App-Buildern, hinzubuchen. Diese zusätzlichen Services sind bereits auf die d.velop Kernsoftware abgestimmt.
Die eigene Digitalisierungs-Roadmap lässt sich schneller realisieren
Langwierige Projekte zur Einführung weiterer Services für die nächsten Schritte auf der Digitalisierungs-Roadmap von Unternehmen können somit nach einer Cloud Migration hin zu einer Plattform aufgrund der typischen Charakteristika der Plattformökonomie entfallen oder zumindest signifikant verkürzt werden. Dies ist auch die Erfahrung vieler d.velop Bestandskunden, die ihr System aus der d.velop cloud nutzen, beispielseweise der Schmitz-Cargobull:
Schnelle Entwicklung neuer Services
Und selbst wenn es bei d.velop keine Plug-and-Play-Services für das konkrete Anliegen gibt, so hat d.velop als Plattform-Unternehmen immer den Vorteil, dass es nicht im gleichen Maße durch eigene Ressourcen beschränkt ist, da der Rückgriff auf das (Partner-)Netzwerk funktioniert. Getreu dem Motto: d.velop und d.velop Partner sind gemeinsam für die d.velop Kunden da. Und auch die d.velop Kunden können selbst aktiv werden, indem sie auf Basis der d.velop Technologie eigene Apps entwickeln. Dies geschieht beispielsweise jedes Jahr in Form eines Hackathons auf dem d.velop forum.
Bei d.velop können auch On-Premises-Kunden von der Plattformökonomie profitieren
Bei d.velop war und ist es im Zuge der Plattformstrategie immer ein wichtiges Thema, allen Kunden die Vorteile der Plattformökonomie zugänglich zu machen. Aus diesem Grund gibt es für Kunden, die ihr System lokal betreiben, die Möglichkeit „hybrid“ unterwegs zu sein. Das heißt ganz konkret, dass bspw. Dokumente weiterhin auf lokalen Servern gespeichert werden, aber dennoch Cloud Services aus dem d.velop store genutzt werden können. Ausführlich wird dies im Blog-Beitrag d.velop hybrid cloud. Klar ist, dass sich im Hybrid-Betrieb nicht sämtliche Vorteile einer vollständigen Cloud Migration realisieren lassen. Es lohnt also nichtsdestoweniger sehr genau auf die üblichen Vorteile einer Cloud Migration zu schauen.
Fazit: Es lohnt sich, hinzuschauen, wohin migriert wird!
Eine Cloud Migration kann die eigene IT-Landschaft unmittelbar effizienter, nachhaltiger und sicherer machen. Zusätzlich darf nicht vergessen, dass sich das eigene Business auch nach einer Cloud Migration weiterentwickelt. Hier lohnt es sich, hinzuschauen, wohin migriert wird. Mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit und die Möglichkeit, sich an schnell ändernde Märkte anzupassen, haben digitale Plattformen – und insbesondere auch Software-Plattformen – einen Vorsprung gegenüber klassischen „Pipeline-Unternehmen“.
Starte deine Reise in die Cloud!
Auch du willst dein DMS in die Cloud migrieren? Kein Problem. Starte nun selbst mit dem ersten Schritt. Fordere dazu ganz einfach online unseren Systemcheck zur Migration in die Cloud an.
Exkurs: Cloud Migration am Beispiel der Schmitz Cargobull AG
Die Schmitz Cargobull AG ist in die Cloud migriert und nutzt nun alle Vorteile, die mit der Migration einhergehen. Manuelle Updates sind Geschichte, Zeit für Kernaufgaben wurde geschaffen und Fachlösungen können ganz einfach über den d.velop store hinzugebucht werden. Wie das Projekt abgelaufen ist? Michael Schöller und Holger Lesting von der Schmitz Cargobull AG berichten selbst im Video: