Das Personalmanagement in Unternehmen ist einer der Bereiche mit dem größten Automatisierungspotenzial. Gerade HR-Prozesse, die immer wiederkehren, können Softwares inzwischen so gut wie allein ausführen. Der Software-Hersteller SAP bietet zwei Lösungen, mit denen sich HR-Prozesse verbessern und automatisieren lassen: Die On-Premises-Lösung SAP HCM (Human Capital Management) und die cloudbasierte Human-Experience-Management-Software (HXM) namens SuccessFactors. In diesem Blogbeitrag gehen wir auf beide Varianten ein und analysieren die größten Vorteile und Unterschiede.
Definition: Was ist SAP HCM?
SAP HCM ist eine integrierte Softwarelösung für das Personalwesen und die Personalverwaltung. Sie bietet vielfältige Funktionen für die Verwaltung von Personalinformationen, Gehaltsabrechnungen, das Zeit- und Talentmanagement sowie die Leistungsbeurteilung. SAP HCM ist ein Tool, das in Unternehmen zur Optimierung der Personalarbeit eingesetzt wird. Es hilft dabei, Prozesse zu automatisieren und die Verwaltung von Mitarbeitern und ihren Daten effizienter zu gestalten. HCM ist Teil des umfassenden SAP ERP-Systems und kann nahtlos mit anderen SAP-Modulen integriert werden.
Definition: Was ist SAP SuccessFactors?
SAP SuccessFactors ist eine cloudbasierte Human-Experience-Management-Software (HXM) für das Personalmanagement. Sie umfasst eine Vielzahl von HR-relevanten Kernfunktionen in den Bereichen Recruiting, Onboarding, Leistungsmanagement, Zielmanagement, Kompetenzmanagement, Gehaltsabrechnung und Schulung. Die Software-Lösung unterstützt Unternehmen bei der Verbesserung ihrer Personalprozesse und Mitarbeiterleistung. SAP SuccessFactors lässt sich nahtlos in die bestehenden Systeme eines Unternehmens integrieren und ermöglicht eine flexible Anpassung an die Bedürfnisse und Anforderungen der Organisation.
HCM und SuccessFactors: Was sind die Unterschiede?
Unternehmen, die ihre HR-Prozesse optimieren möchten, nutzen SAP HCM und SAP SuccessFactors gern in Kombination, weil sie sich gut ergänzen. Doch worin bestehen eigentlich die hauptsächlichen Unterschiede der beiden Systeme? Die folgende Übersicht verschafft Klarheit:
- Architektur: SAP HCM ist eine On-Premises-Lösung, SuccessFactors dagegen cloudbasiert.
- Funktionalität: SuccessFactors bietet eine breitere Palette an Funktionalitäten im Bereich der Talentmanagementprozesse, wie etwa Performance Management, Zielsetzung, Learning und Development. SAP HCM indessen setzt eher auf traditionelle HR-Managementprozesse.
- Benutzeroberfläche: SuccessFactors bietet eine modernere, benutzerfreundlichere Oberfläche im Vergleich zu SAP HCM.
- Konfigurierbarkeit: SuccessFactors ist leichter konfigurierbar. Es bietet eine höhere Flexibilität bei der Anpassung an die individuellen Bedürfnisse des Unternehmens.
- Integration: Weil SuccessFactors eine cloudbasierte Lösung ist, kann es leichter in andere cloudbasierte Anwendungen integriert werden, wie zum Beispiel SAP S/4HANA. SAP HCM ist eher auf die Integration mit On-Premises-Systemen ausgerichtet.
- Upgrades: SuccessFactors zieht seine Upgrades automatisch aus der Cloud, während Unternehmen bei SAP HCM Upgrades selbst durchführen müssen.
- Datenanalyse: SAP SuccessFactors bietet umfangreichere Möglichkeiten zur Datenanalyse und Berichterstellung als SAP HCM.
Worin bestehen die Vorteile von SAP HCM?
SAP HCM ist eine Softwarelösung, die Unternehmen bei der Verwaltung und Entwicklung ihrer Mitarbeiter unterstützt. Die Vorteile reichen von der Automatisierung von Prozessen bis hin zur Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit. Konkret bedeutet dies:
- Zentralisierung: Mit SAP HCM ist die zentrale Verwaltung aller personalbezogenen Daten eines Unternehmens realisierbar. Dazu gehören Informationen zu Mitarbeitern, Gehaltsabrechnungen, Leistungsbeurteilungen und vieles mehr.
- Effizienzsteigerung: Durch die Automatisierung von personalbezogenen Prozessen wie Abwesenheitsmanagement, Mitarbeiterbewertungen und Gehaltsabrechnungen kann das Personalwesen schneller, effizienter und strategischer arbeiten. Zudem wird die HR entlastet, weil ihr zeitintensive repetitive Aufgaben abgenommen werden.
- Verbesserte Entscheidungsfindung: Das Sammeln und Analysieren von Daten in SAP HCM macht es Führungskräften leichter, richtige Entscheidungen zu treffen. So dienen Leistungsdaten dazu, Schulungsbedarfe zu identifizieren oder Gehaltsstrukturen anzupassen.
- Systemintegration: SAP HCM ist nahtlos in Finanz- und Beschaffungssysteme integrierbar, was eine ganzheitliche Auswertung aller Unternehmensdaten ermöglicht.
- Compliance: Das Human Capital Management hilft der HR, rechtliche Anforderungen in Bezug auf die Personalverwaltung einzuhalten. Dazu zählen etwa die Erfüllung von Meldepflichten und die Einhaltung von Datenschutzvorschriften.
Worin bestehen die Vorteile von SAP SuccessFactors?
SAP SuccessFactors ist eine der bekanntesten Personalmanagement-Softwares. Unternehmen, die sie nutzen, profitieren nicht nur von der Automatisierung und Optimierung von HR-Prozessen. SuccessFactors stellt die Menschen in der Belegschaft und die User Experience (UX) in den Fokus. Das verbessert die Effizienz, erhöht die Produktivität und steigert die Mitarbeiterbindung. Beispiele für die Vorteile von SAP SuccessFactors sind:
- Cloudbasiert: Im Gegensatz zu HCM ist Success Factors cloudbasiert. Mitarbeiter:innen können so schnell und ortsunabhängig auf das System zugreifen und beispielsweise die digitale Personalakte einsehen, ohne dass eine zusätzliche IT-Infrastruktur erforderlich ist. Hinzu kommt: Unternehmen, die SuccessFactors nutzen, können ihrer Belegschaft Employee-Self-Services anbieten: Urlaub beantragen, Krankmeldung einreichen, alles ist digital und mobil möglich. Das versetzt sie in die Lage, Dinge eigenständig zu regeln. Und: Wartungen und Aktualisierungen in der Cloud laufen automatisch ab.
- Personalmanagement: SAP SuccessFactors unterstützt eine Vielzahl von Aufgaben im strategischen HR-Management, darunter das Talentmanagement, die Personalbeschaffung, das Leistungsmanagement, den Bereich Schulung und Entwicklung und das Vergütungsmanagement.
- Datensicherheit: Die Daten lagern in eigenen SAP-Rechenzentren, der Zugriff läuft über verschlüsselte Verbindungen. Die Wahrung des Datenschutzes im Personalwesen und der DSGVO im Allgemeinen hat einen hohen Stellenwert.
- Flexibilität: SuccessFactors ist eine flexible Lösung. Sie ist an die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen jedes Unternehmens anpassbar.
- Datenanalyse: Umfangreiche Analysefunktionen unterstützen Unternehmen dabei, wichtige Erkenntnisse aus ihren HR-Daten zu gewinnen und fundierte Entscheidungen zu treffen. So kann die Software anhand der Datenlage beispielsweise automatisiert Vorschläge für Projektteams zusammenstellen, die gut zusammenpassen.
- Künstliche Intelligenz: Die HR-Software nutzt KI-Technologien wie Machine Learning, Natural Language Processing (NLP), Predictive Analytics und KI-basierte Automatisierung. Sie helfen bei der Automatisierung und Verbesserung von Prozessen wie Recruiting, Onboarding, Performance Management und Talentmanagement, indem sie Entscheidungen auf Basis von Daten und Analysen treffen. Hinzu kommt, dass die KI die Mitarbeiter:innen entlastet und ihnen das Gefühl gibt, besonders unterstützt zu werden.
- Nutzerfreundlichkeit: Die Benutzeroberfläche ist benutzerfreundlich und intuitiv gestaltet, damit Mitarbeiter und Führungskräfte ohne aufwendige Schulungen schnell und einfach Zugriff auf das System haben und losarbeiten können, auch per mobiler App.
- Integration: Die Software ist nahtlos in andere IT-Systeme integrierbar, um eine reibungslose und effektive Datenübertragung und -nutzung zu gewährleisten.
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Smarte HR-Prozesse mit SAP schaffen
Personalprozesse verbrauchen umso mehr Ressourcen, je weniger sie automatisiert ablaufen. HR-Softwares wie SAP HCM und SAP SuccessFactors schaffen Abhilfe und entlasten die Personalabteilung gerade bei repetitiven Tätigkeiten. Beide Softwares verfügen über individuelle Vorteile, die bei HCM eher in den klassischen HR-Bereichen liegen, während die Stärken von SuccessFactors in der Cloud-Technologie, dem strategischen Personalmanagement und dem KI-Einsatz liegen. Mit einem Dokumentenmanagement-System wie d.velop documents in SAP als Wissensspeicher mit angeschlossenem revisionssicherem, digitalem Archiv sind beide Systeme, vor allem miteinander kombiniert, noch produktiver und in der Lage, HR-Prozesse in Unternehmen nachhaltig nach vorne zu bringen.