In den letzten Jahren haben Unternehmen aller Größen Cloud Computing verwendet, um ihre Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Laut einer Bitkom Research Studie aus diesem Jahr sind die drei wesentlichen Ziele von Unternehmen hier die Kostenreduzierung (64 %), die Reduzierung von CO₂-Emissionen (63 %) sowie die Umstellung auf SaaS-Angebote (57 %). Die Open Telekom Cloud ist hier als skalierbare und sichere Cloud-Plattform für Organisationen besonders in regulierten Märkten eine verlässliche Möglichkeit, um sensible Daten sicher zu speichern. Wir haben mit Holger Schultheiß, Chief Product Owner Telekom Cloud bei der T-Systems International GmbH, gesprochen und ihm einige Fragen zum Cloud Speicher der Telekom sowie den Anforderungen aus regulierten Märkten gestellt.
Die Cloud als Multitalent
d.velop blog: Warum sollten sich Unternehmen mit der Cloud als Speicher beschäftigen?
Holger Schultheiß: Viele Unternehmen haben den Mehrwert der Cloud erkannt: Sie können IT-Ressourcen einfach und schnell nutzen, ohne dass sie selbst eine IT verwalten müssen. IT wird als kompletter Service verfügbar. Cloud ist damit ein bisschen wie ein Supermarkt für IT, wo wir Produkte kaufen, die schon vorverarbeitet sind. Aus diesem Bereitstellungsmodell wächst eine Fülle von Vorteilen für Unternehmen: Sie gewinnen eine ungeheure Flexibilität und holen sich IT dann, wenn sie (oder ihr Business) sie brauchen – ohne Investitionen. Damit können sie neue Business-Ideen schnell und risikoarm ausprobieren, z.B. SaaS-Angebote. Sie gewinnen Kostentransparenz und Kalkulierbarkeit. Eigene Aufwände für das IT-Infrastruktur-Management entfallen komplett. Das spielt insbesondere auch in Zeiten des IT-Fachkräftemangels eine Rolle.
d.velop blog: Wie hilft die Open Telekom Cloud Organisationen konkret weiter?
Holger Schultheiß: Die Open Telekom Cloud bietet ein umfassendes Portfolio gebrauchsfertige IT-Services aus dem Bereich Infrastruktur und Plattformen (IaaS und PaaS). Dazu gehören auch Container, Datenbanken, Datenmanagement und -analytik sowie Künstliche Intelligenz. Sie können im Baukasten-Prinzip je nach Bedarf kombiniert werden. Und natürlich zahlen die Anwender nur – ganz im Sinne der Cloud – was sie tatsächlich nutzen.
Viele unserer Kunden verlagern Dienste, die sie bislang im eigenen Rechenzentrum betrieben haben, in unsere Cloud und modernisieren sie mit Container Services. Andere Kunden starten neue Business-Ideen rund um Künstliche Intelligenz oder Datenanalytik direkt in unserer Cloud. Wieder andere Kunden greifen zu Einzel-Services: Sie wollen einfach nur einen wachsenden Speicher für Daten, Backups, Datenarchivierung oder eine kostengünstige Datenbank, die sie bedarfsgerecht nutzen können. In allen Fällen begleiten wir unsere Kunden: Unsere Berater unterstützen bei Migrationen und Architekturfragen. In manchen Fällen entsteht so eine neue Einfachheit, in anderen Fällen entstehen ökonomische Vorteile oder ein schnelleres Time-to-Market für die Produkt-Entwicklung.
Neue Wege erfordern ein Umdenken in Unternehmen
d.velop blog: Was sind die Hauptbedenken von Organisationen im Kontext Cloud?
Holger Schultheiß: Immer noch ist das Cloud-Know-how in vielen Unternehmen nicht sehr ausgeprägt. Sie starten Versuchsballons, aber schaffen es nicht, die Cloud produktiv und breit einsetzen. Außerdem beobachten wir viel Vorbehalte hinsichtlich Datenschutzes und Datensicherheit. Nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass Daten und Services mit dem Gang in die Cloud aus einem externen Rechenzentrum kommen, von dem man evtl. gar nicht genau weiß, wo es konkret steht und wie die Kontrollinstrumente für den Datenzugriff aussehen.
d.velop blog: Warum gibt es diese Bedenken?
Holger Schultheiß: Naja, wer bislang seine Daten auf eigenen Servern hatte, hatte auch vollkommene Kontrolle – zumindest physisch. Mit dem Transfer von Daten in die Cloud passieren zwei Dinge: Sie liegen nicht mehr auf eigener Hardware – die dann aber im Gegenzug auch nicht ausfallen kann. Zum zweiten müssen Unternehmen immer die Vertrauensfrage stellen: Begebe ich mich in unkalkulierbare Abhängigkeiten? Letzten Endes erfordern neue Wege auch immer ein Umdenken, das Etablieren von Neuerungen und das Ablösen von Vertrautem. Das ist dann besonders relevant, wenn wertvolle Unternehmensgüter einem Partner anvertraut werden – in diesem Fall exklusive Daten und Informationen, die ja Intellectual Property darstellen.
Definition und Vorteile der OTC
d.velop blog: Was ist die Open Telekom Cloud konkret und welche Mehrwerte bietet sie?
Holger Schultheiß: Die Open Telekom Cloud ist eine der größten europäische OpenStack Public Clouds. Gebaut in Europa, betrieben in Europa, bereitgestellt für Europa. Die Services auf der Cloud decken das komplette IT-Spektrum von IaaS über PaaS ab und sind umfassend zertifiziert. Egal ob IT-Landschaften mit traditionellen Technologien oder Cloud-native Container-Lösungen mit Skalierungsmöglichkeiten: Die Open Telekom Cloud bietet mit viele „Helferlein“, die es den IT-Abteilungen unserer Kunden vereinfacht, sich auf wichtigere Aufgaben zu konzentrieren.
Der funktionale Aspekt ist wichtig. Doch oftmals sind es Anforderungen an Compliance, Datenschutz und Datensicherheit, die die Open Telekom Cloud als verlässlichen Wertestifter erweisen. Mit der Aufstellung als europäische Cloud haben wir einen verlässlichen Rechts(-rahmen) für unsere Kunden geschaffen. Das belegen auch zahlreiche Zertifizierungen, die über das normale Maß von Public Clouds hinausgehen.
Darüber hinaus bieten wir Werkzeuge, die die Compliance in Echtzeit überwachen. Security Dashboards geben zu jedem Zeitpunkt einen Zustand auf aktuelle Bedrohungen und mögliche Angriffe. Individuelle Vorgaben von Kunden erlauben spezifischen Regelungen zur Speicherung und Verschlüsselung von Daten.
Nicht zuletzt basiert die Open Telekom Cloud auf einem offenen Standard, der den so genannten Lock-in eines Kunden minimiert.
Cloud-Speicher in regulierten Märkten erfolgreich einsetzen 🚀
Die Open Telekom Cloud für deine Anforderungen
d.velop blog: Warum ist eine europäische Cloud als Alternative zu den oftmals US-Hyperscalern sinnvoll?
Holger Schultheiß: Eine Ende-zu-Ende-Servicekette in Europa – gemäß DSGVO / GDPR – macht die Erfüllung von Datenschutz-Anforderungen deutlich einfacher. Die Versuche, unterschiedliche Auffassungen von Datenschutz-Grundsätzen zwischen Europa und den USA in Übereinstimmung zu bringen, sind bislang immer gescheitert. Wenn Rechtssicherheit wichtig ist, ohne dass Unternehmen auf Technologie-Vorteile verzichten wollen, dann ist die Open Telekom Cloud eine klare Option: Sie verbindet State-of-the Art-Technologien mit eingebauter und nachgewiesener Compliance, beispielsweise nach SoC2, BSI C5, ISO 27001 und vielen mehr.
Neben diesen grundlegenden Eigenschaften bietet die Open Telekom Cloud auch Confidential Computing. Mit dieser technischen Funktionalität zur verschlüsselten Datenverarbeitung können auch weitgehende Anforderungen aus regulierten Märken erfüllt werden. Diese nutzen beispielsweise Unternehmen der Health-Branche, die wir im Kontext zu medizinischen Anwendungen unterstützten, bei denen hochsensible Daten gespeichert und verarbeitet werden.
Hyperscaler vs. OTC
d.velop blog: Wie sieht denn aus deiner Sicht ein Leistungsvergleich zu den Hyperscalern aus? Ist die Open Telekom Cloud ähnlich performant?
Holger Schultheiß: Als Public Cloud Provider unterliegen wir der ständigen Wettbewerbssituation. Das bedeutet für uns, dass wir unsere Cloud auch ständig wettbewerbsfähig halten müssen. Diese Herausforderung nehmen wir an und lassen uns regelmäßig von Benchmarkern überprüfen: Unser Preis-/Leistungsverhältnis muss sich nicht vor den Hyperscalern verstecken. In vielen
Aspekten sind wir sogar besser. Unabhängige Analysten haben uns wiederholt bestätigt, dass unser Angebot im deutschen Markt zu den marktführenden gehört.
Standorte der Rechenzentren
d.velop blog: An welchen Standorten wird die Open Telekom Cloud betrieben?
Holger Schultheiß: Die Open Telekom Cloud verfügt über drei Twin-Core-Regionen: Deutschland, die Niederlande und die Schweiz. Jeder dieser Standorte bietet jeweils drei Rechenzentren, die so genannten Availability Zones. Die Standorte sind integriert und miteinander verbunden. Damit lassen sich beispielsweise Disaster-Recovery-Szenarien gemäß BSI-Grundschutz (mit einer Entfernung von mindestens 200 km) realisieren.
Wir analysieren die europäischen Märkte kontinuierlich und werden bei Bedarf auch in Zukunft weitere Regionen aufbauen.
Großkunden bieten wir auch die Möglichkeit, eigene Open-Telekom-Cloud-Installationen aufzubauen, die von uns mit den etablierten Methoden und Prozessen gemanagt werden. Daten, die den Campus nicht verlassen dürfen, können so in einer eigenen Cloud vor Ort gespeichert werden. In Kombination mit den vorhandenen Public Clouds können so sehr einfach hybride Clouds aufgebaut werden.
d.velop x OTC
d.velop blog: d.velop setzt bereits seit einiger Zeit auf die Open Telekom Cloud: Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit?
Holger Schultheiß: Wir freuen uns sehr über den Vertrauensbeweis der d.velop. Für uns entstehen daraus zwei Vorteile: Zum einen können wir mit unserem europäischen Stack einen Werte-Beitrag für die d.velop erzeugen, zum anderen können wir als Telekom unseren Kunden Mehrwert-Dienste im Bereich der Dokumenten-Verarbeitung anbieten. Damit leisten wir einen Beitrag für die
Digitalisierung unserer Kunden und stellen im Teamplay mit d.velop sicher, dass die Daten unserer Kunden sicher sind. Ein Komplett-Angebot für die Dokumentenverarbeitung made in Europe sozusagen.