Digitaler Kostenvoranschlag: So kannst du einen Kostenvoranschlag unterschreiben

Veröffentlicht 19.11.2024

Mark Kesselmann Product Marketing Manager d.velop

Beitragsbild Kostenvoranschlag unterschreiben

In der modernen Geschäftswelt gewinnt der digitale Kostenvoranschlag zunehmend an Bedeutung. Die Möglichkeit, einen Kostenvoranschlag online zu unterschreiben, bietet sowohl Unternehmen als auch Kunden erhebliche Vorteile. Dieser Prozess spart Zeit, reduziert Papierverbrauch und ermöglicht eine schnelle, rechtlich sichere Abwicklung. Dabei ist es entscheidend, die richtigen Tools und Verfahren zu nutzen, um die Gültigkeit der digitalen Unterschrift zu gewährleisten. In diesem Artikel erklären wir, wie du einen Kostenvoranschlag unterschreiben kannst und welche Schritte dabei zu beachten sind. Erfahre, wie du durch den digitalen Weg Effizienz steigerst und gleichzeitig umweltbewusst handelst.

Was ist ein Kostenvoranschlag?

Ein Kostenvoranschlag ist ein Dokument, welches eine umfangreiche Schätzung der erwarteten Kosten für eine bestimmte Dienstleistung oder ein bestimmtes Produkt umfasst. Er wird von Auftragnehmern erstellt und enthält in der Regel detaillierte Informationen über die Kostenbestandteile sowie den Gesamtpreis. Dies ermöglicht dem Auftraggeber eine fundierte Entscheidung und schützt ihn vor versteckten Kosten und Missverständnissen.

Einsteiger-Guide: Die digitale Unterschrift für sichere Geschäftsdokumente

Was ist der Unterschied zwischen einem Kostenvoranschlag und einem Angebot?

Ein Angebot und ein Kostenvoranschlag unterscheiden sich in wesentlichen Punkten, die für Unternehmen und Kunden gleichermaßen von Bedeutung sind. Ein Angebot stellt eine verbindliche Erklärung dar, dass eine bestimmte Leistung oder Ware zu den angegebenen Konditionen bereitgestellt wird. Ein Kostenvoranschlag hingegen ist eine detaillierte Auflistung der zu erwartenden Kosten für eine bestimmte Leistung oder Ware und dient vor allem der Orientierung.

Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Verbindlichkeit. Während ein Angebot nach der Annahme durch den Kunden rechtlich bindend ist, hat ein Kostenvoranschlag eine informierende Funktion und ist grundsätzlich nicht verbindlich. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen der Kostenvoranschlag bindend wird, besonders wenn dies explizit vereinbart wurde oder wenn der Kunde den Kostenvoranschlag unterschreiben muss.

Ein Kostenvoranschlag unterschreiben bedeutet, dass der Kunde die aufgeführten Leistungen und Kosten anerkennt und zustimmt, die damit verbundenen Kosten zu übernehmen, falls die Leistungen wie beschrieben erbracht werden. Dieses Unterschreiben kann den Kostenvoranschlag in einen rechtlich bindenden Vertrag verwandeln, was insbesondere in Branchen wie Bau oder Handwerk von Bedeutung ist, wo die Kosten und Leistungen genau kalkuliert und abgestimmt werden müssen.

Die Klarheit über die Verbindlichkeit eines Kostenvoranschlags ist entscheidend, um Missverständnisse zwischen Dienstleistern und Kunden zu vermeiden. Es ist daher ratsam, dass beide Parteien ihre Erwartungen und Verpflichtungen deutlich kommunizieren und dokumentieren, insbesondere durch das Unterschreiben eines Kostenvoranschlags, wenn dies erforderlich ist. So wird gewährleistet, dass alle Beteiligten über die zu erbringenden Leistungen und die damit verbundenen Kosten im Bilde sind und sich darauf verlassen können, dass die Vereinbarungen eingehalten werden.

Liegt ein verbindlicher Vertrag vor, wenn wir einen Kostenvoranschlag unterschreiben?

Ein Kostenvoranschlag ist wie bereits erwähnt nicht verbindlich, sondern lediglich eine Schätzung. Er kann in der Abrechnung überschritten werden, jedoch nicht grenzenlos. Als potenzieller Auftraggeber musst du eine unwesentliche Kostenüberschreitung hinnehmen. Bei einer wesentlichen Erhöhung kannst du dich allerdings dagegen wehren.

Sollten die Kosten wesentlich höher sein als im Kostenvoranschlag angegeben, hast du ein Sonderkündigungsrecht. Handwerkende sind daher dazu angehalten, dich rechtzeitig zu informieren, falls die Kosten in die Höhe schießen. Mit einer Unterschrift unter einem Kostenvoranschlag kannst Du nachweisen, dass du mit den niedrigeren Kosten einverstanden warst – nicht jedoch mit den höheren.

§ 649 BGB: Kostenanschlag

(1) Ist dem Vertrag ein Kostenanschlag zugrunde gelegt worden, ohne dass der Unternehmer die Gewähr für die Richtigkeit des Anschlags übernommen hat, und ergibt sich, dass das Werk nicht ohne eine wesentliche Überschreitung des Anschlags ausführbar ist, so steht dem Unternehmer, wenn der Besteller den Vertrag aus diesem Grund kündigt, nur der im § 645 Abs. 1 bestimmte Anspruch zu.

(2) Ist eine solche Überschreitung des Anschlags zu erwarten, so hat der Unternehmer dem Besteller unverzüglich Anzeige zu machen.1

Kostenüberschreitungen im Blick: Definition und Handlungsoptionen

Die genaue Grenze zwischen unwesentlicher und wesentlicher Kostenüberschreitung ist nicht klar definiert. Sie liegt oft zwischen zehn und zwanzig Prozent:

  • Kostenüberschreitung bis etwa 15 Prozent: unwesentliche Überschreitung der Kosten, die Kundinnen und Kunden übernehmen müssen
  • Kostenüberschreitungen zwischen 15 und 25 Prozent: Einzelfallentscheidung, ob es sich um eine wesentliche Überschreitung der geplanten Kosten handelt
  • Kostenüberschreitungen ab etwa 25 Prozent: wesentliche Überschreitung, die dem Kunden unverzüglich mitgeteilt werden muss (§ 649 (2) BGB). Die kaufende Partei entscheidet, ob sie die Kostenüberschreitung genehmigt und den Auftrag zu den höheren Kosten erfüllen lässt. Alternativ kann der Vertrag gekündigt und die bisher entstandenen Kosten erstattet werden.

Können Kosten entstehen, wenn wir einen Kostenvoranschlag unterschreiben?

Es kann vorkommen, dass Du für einen Kostenvoranschlag etwas zahlen musst. Dies hängt meist von den üblichen Konditionen in der Branche ab. Laut § 632 BGB sind Kostenvoranschläge im Zweifelsfall kostenlos, es sei denn, wir vereinbaren ausdrücklich etwas anderes, wenn wir den Kostenvoranschlag unterschreiben.

In einigen Branchen, zum Beispiel im Kfz-Bereich, ist es üblich, dass Auftragnehmer den Kostenvoranschlag berechnen (z.B. bei Nicht-Auftrag). Damit der Kostenvoranschlag rechtlich Gültigkeit hat, bedarf es einer klaren Vereinbarung über die Kosten, bevor du ihn unterschreibst.

§ 632 BGB: Vergütung

(1) Eine Vergütung gilt als stillschweigend vereinbart, wenn die Herstellung des Werkes den Umständen nach nur gegen eine Vergütung zu erwarten ist.

(2) Ist die Höhe der Vergütung nicht bestimmt, so ist bei dem Bestehen einer Taxe die taxmäßige Vergütung, in Ermangelung einer Taxe die übliche Vergütung als vereinbart anzusehen.

(3) Ein Kostenanschlag ist im Zweifel nicht zu vergüten.2

Warum sollte ich über den digitalen Weg einen Kostenvoranschlag unterschreiben?

In der heutigen digitalen Welt hat sich die Art und Weise, wie Geschäfte abgewickelt werden, erheblich verändert. Das Unterschreiben eines Kostenvoranschlags über den digitalen Weg bietet zahlreiche Vorteile, die sowohl für Unternehmen als auch für Kunden von Bedeutung sind.

Effizienz und Zeitersparnis: Ein großer Vorteil des digitalen Unterschreibens eines Kostenvoranschlags liegt in der Zeitersparnis. Traditionelle Methoden, bei denen Dokumente physisch versendet und empfangen werden müssen, sind zeitaufwendig. Der digitale Weg ermöglicht es, Kostenvoranschläge schnell zu erstellen, zu versenden und vom Kunden unterschreiben zu lassen. Dies beschleunigt den gesamten Prozess erheblich und führt zu einer schnelleren Abwicklung von Projekten.

Rechtliche Gültigkeit: Digitale Unterschriften haben in vielen Ländern mittlerweile die gleiche rechtliche Gültigkeit wie handschriftliche Unterschriften. Dies bedeutet, dass ein digital unterschriebener Kostenvoranschlag ebenso verbindlich ist wie ein physisch unterschriebener. Durch den Einsatz sicherer und zertifizierter elektronischer Signaturen können Unternehmen und Kunden sicherstellen, dass die Dokumente rechtlich anerkannt sind.

Umweltfreundlichkeit: Der digitale Weg reduziert den Papierverbrauch erheblich und trägt somit zum Umweltschutz bei. Weniger Papierverbrauch bedeutet weniger Abholzung und einen geringeren CO2-Ausstoß durch den Transport von Dokumenten. Unternehmen, die auf digitale Prozesse umstellen, zeigen Verantwortung gegenüber der Umwelt und können dies als Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie kommunizieren.

Zugänglichkeit und Flexibilität: Ein digitaler Kostenvoranschlag kann von überall aus unterschrieben werden, solange eine Internetverbindung besteht. Dies ist besonders vorteilhaft für Kunden, die oft unterwegs sind oder in verschiedenen geografischen Regionen ansässig sind. Die Flexibilität, Dokumente jederzeit und überall bearbeiten und unterschreiben zu können, erhöht die Kundenzufriedenheit und vereinfacht die Zusammenarbeit.

Sicherheit und Nachverfolgbarkeit: Digitale Dokumente bieten durch Verschlüsselung und andere Sicherheitsmaßnahmen einen hohen Schutz vor Manipulation. Außerdem ermöglichen digitale Plattformen eine lückenlose Nachverfolgung des Dokumentenflusses, sodass jederzeit nachvollzogen werden kann, wer den Kostenvoranschlag unterschrieben hat und wann dies geschah. Diese Transparenz erhöht das Vertrauen zwischen den Vertragsparteien.

Kosteneffizienz: Der digitale Weg reduziert nicht nur den Zeitaufwand, sondern auch die Kosten, die mit dem Drucken, Versenden und Lagern von Papierdokumenten verbunden sind. Unternehmen können diese Einsparungen nutzen, um ihre Dienstleistungen kostengünstiger anzubieten oder in andere Bereiche zu reinvestieren.

Insgesamt bietet das digitale Unterschreiben eines Kostenvoranschlags zahlreiche Vorteile, die traditionelle Methoden übertreffen. Die Effizienz, rechtliche Sicherheit, Umweltfreundlichkeit, Zugänglichkeit, Sicherheit und Kosteneffizienz machen den digitalen Weg zur bevorzugten Wahl für moderne Geschäftsabwicklungen.

Infografik zeigt die Vorteile im Arbeitsalltag, wenn man einen Kostenvoranschlag digital unterschreibt

So kannst Du einen Kostenvoranschlag digital unterschreiben

Mit der richtigen E-Signatur-Software kannst du einen digitalen Kostenvoranschlag unterschreiben. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung erfährst du, wie du mithilfe einer E-Signatur-Software einen Kostenvoranschlag in wenigen Minuten signierst:

  1. Kostenvoranschlag in der Signatursoftware hochladen
  2. Signaturumlauf mit mehreren Personen starten
  3. Interne und externe Personen zum Umlauf per E-Mail einladen
  4. Sicherheitsstufe für Signaturen (einfach, fortgeschritten, qualifiziert) festlegen
  5. Optional: Signaturfelder, Textfelder und weitere Felder vorbelegen
  6. Signaturumlauf individualisieren: Automatische Erinnerungsfunktion aktivieren, Signaturreihenfolge festlegen, Nachrichten und Kommentare verfassen u.v.m.
  7. Signaturumlauf versenden und aktuellen Status in Echtzeit nachverfolgen
  8. Nachdem alle Personen den Kostenvoranschlag unterschrieben haben, wird das Dokument automatisch jedem zur Verfügung gestellt

💻 Testversion der digitalen Unterschrift

Kostenvoranschlag unterschreiben: Der neue digitale Standard

Das digitale Unterschreiben eines Kostenvoranschlags revolutioniert die Geschäftspraxis, indem es Effizienz, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit miteinander verbindet. Unternehmen und Kunden profitieren gleichermaßen von der schnellen und rechtlich anerkannten Abwicklung. Durch den Einsatz moderner Tools wird der Prozess nicht nur beschleunigt, sondern auch transparenter und sicherer. Das Verständnis und die Nutzung dieser digitalen Möglichkeiten sind entscheidend, um wettbewerbsfähig zu bleiben und zeitgemäße, nachhaltige Geschäftsprozesse zu fördern. Insgesamt stellt der digitale Weg eine zukunftsweisende Methode dar, die sowohl Kosten als auch Zeit spart. Nutzen Sie diese Chance, um Ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten.