Das Thema Hyperautomation wurde von Gartner bereits 2022 als einer der 10 wichtigsten strategischen Technologietrends identifiziert. Laut Gartner wird Hyperautomation Unternehmen helfen, ihre Betriebskosten bis 2024 um 30 Prozent zu senken.1 Aber was bedeutet Hyperautomation eigentlich genau und bietet das Thema tatsächlich Potenziale für Unternehmen?
Was ist Hyperautomation?
Der Grundgedanke der Hyperautomation ist die gewöhnliche Automation bestehender Prozesse. In Unternehmen werden wiederkehrende Prozesse identifiziert, die mit Hilfe von Software, Robotern oder anderen Maschinen automatisiert werden können. Die Effizienz steigt, Mitarbeiterkosten sinken, während die Qualität des umgesetzten Prozesses im besten Fall sogar verbessert.
Hyperautomation geht jedoch einen Schritt weiter und versucht alle verfügbaren Technologien im Unternehmen miteinander zu verbinden, um so letztendlich immer mehr und komplexere Geschäftsprozesse zu automatisieren. Einfachheit, Schnelligkeit, Intelligenz und Verbindungen stehen im Vordergrund. In der folgenden Definition wird der Umfang von Hyperautomation sehr gut deutlich:
Definition Hyperautomation
Hyperautomation ist ein strategischer Ansatz in Unternehmen, um so viele Geschäfts- und IT-Prozesse wie möglich zu identifizieren, zu überprüfen und zu automatisieren. Es handelt sich bei Hyperautomation um keine neue Technologie an sich, sondern um einen orchestrierten Einsatz mehrerer bestehender Technologien, Tools oder Plattformen. Dazu zählen: künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen, ereignisgesteuerte Softwarearchitektur, robotergestützte Prozessautomatisierung (RPA), Geschäftsprozessmanagement (BPM) und intelligente Geschäftsprozessmanagement-Suiten (iBPMS), Integrationsplattformen als Service (iPaaS), Low-Code/No-Code-Tools, Softwarepakete und andere Arten von Tools zur Entscheidungs-, Prozess- und Aufgabenautomatisierung. 2
3 Gründe für Hyperautomation
1. Effizienzgewinn & Senkung der Betriebskosten
Indem Unternehmen so viele Prozesse wie möglich automatisieren, können sie die Vorteile einer gesteigerten Produktivität nutzen, um die wachsende Nachfrage zu unterstützen, IT-Teams bei der Bewältigung der sich häufenden Projekte zu helfen und eine bessere Einhaltung von Vorschriften zu gewährleisten, da die Automatisierung ein höheres Maß an Konsistenz bietet und die Möglichkeit menschlicher Fehler minimiert. Dieses Vorhaben gewinnt durch Hyperautomation an Schnelligkeit. Denn sie ermöglicht es Unternehmen und Fachabteilungen selbst, unnötige Schritte in einer Aufgabe zu eliminieren und die verbleibenden zu automatisieren. Das Ergebnis sind gestraffte Geschäftsprozesse, die den Bedarf an menschlichen Eingriffen reduzieren, die Effizienz steigern und Kosten sparen. Wie bereits erwähnt prognostiziert Gartner, dass Unternehmen durch Hyperautomation ihre Betriebskosten bis 2024 um 30 Prozent senken – in Zeiten von Energiekreise und Fachkräftemangel wichtiger denn je.
Ein Beispiel für den Effizienzgewinn durch Hyperautomation im Privatleben
Bei der Grundsanierung unseres Hauses haben wir darauf geachtet, das Haus möglichst intelligent zu gestalten. So passt sich z.B. das Licht entsprechend der Anwesenheit und Lichtverhältnisse an, die Raffstoreanlagen richten sich nach der Sonne und Temperatur aus, der Handtuchheizkörper erkennt den Duschvorgang und der Briefkasten meldet den Einwurf eines Briefes. All diese Kleinigkeiten helfen dabei den Alltag zu erleichtern und effizienter zu gestalten und genau darum geht es doch letztendlich. Sich mehr Zeit für wichtige Dinge zu verschaffen.
2. Bestand im Wettbewerb
Mit den Worten von Fabrizio Biscotti, Research Vice President bei Gartner: „Hyperautomation hat sich von einer Option zu einer Überlebensbedingung entwickelt. Unternehmen werden mehr IT- und Geschäftsprozess-Automatisierung benötigen, da sie gezwungen sind, ihre Pläne zur digitalen Transformation in einer Post-COVID-19- und Digital-First-Welt zu beschleunigen.“1
Um Bestand im Wettbewerb, insbesondere im internationalen Vergleich zu haben, müssen sich Unternehmen dementsprechend mit den Möglichkeiten der Prozessautomatisierung auseinandersetzen und dabei ganzheitliche Ansätze und modernste Technologien berücksichtigen.
3. Sinnstiftende Aufgaben für Mitarbeitende
Hinter Hyperautomation steckt der Gedanke, Mitarbeitenden sinnvolleren Tätigkeiten zukommen zu lassen. Menschen, die im Prinzip banale Tätigkeiten ausführen, für die eine Maschine oder Software ebenso gut zum Einsatz kommen könnte, sollen Aufgaben mit einem höheren Grad der Wertschöpfung zugeführt werden. Doch warum sind solche monotonen Aufgaben nicht bereits automatisiert, wenn Mitarbeitende diesen Schmerz doch vermutlich tagtäglichen spüren?
Darum sind Geschäftsprozesse von (deutschen) Unternehmen oft noch wenig automatisiert
Den Schmerz einer fehlenden Automatisierung verspüren oftmals nur diejenigen, die dem Geschäftsprozess am nächsten stehen. Doch genau diese müssen, um ebendiesen zu automatisieren, oftmals einen langen Weg gehen. Zu Beginn muss sich der Mitarbeitende an die IT-Abteilung wenden und hoffen, dass sich sein Prozess bereits automatisieren lässt. Da die IT-Abteilung mit Anforderungen überschüttet wird, vergeht einige Zeit, bis die Anforderung behandelt wird. Nach langer Wartezeit kommt die IT-Abteilung mit einer Lösung auf den Mitarbeitenden zu. Natürlich entdeckt der Mitarbeitende bei der Verwendung direkt weiteres Automatisierungspotenzial bzw. es bedarf kleinerer Anpassungen, also wieder ab in die Warteschleife der IT-Abteilung. So dauert es oftmals Wochen und Monate, bis ein einfacher, monotoner Prozess automatisiert wurde. Genau vor diesem Entwicklungsprozess schrecken viele zurück und führen die stupiden Tätigkeiten lieber noch einmal manuell aus.
Vor diesem Entwicklungsprozess schrecken nicht nur die Fachabteilungen zurück, sondern auch die IT-Abteilung. Wie in der Abbildung dargestellt, sehen die Kollegen dort oftmals bereits die Realität, und damit Wartungs- und Weiterentwicklungsthemen, auf sich zukommen. Eine Unterstützung bei diesem Problem können No-/Less-Code-Plattformen sein.
Theory vs. Reality 3
No-Code Ansätze sind ein wichtiger Schlüssel auf dem Weg zu Hyperautomation
Mit der Hilfe von No-/Less-Code Plattformen werden Fachabteilungen in die Lage versetzt selbst ihre Prozesse abzubilden und zu automatisieren. Dadurch verringert sich der eigentliche Entwicklungsprozess enorm, es treten weniger Kommunikationsfehler auf und als kleiner Nebeneffekt werden eigens entwickelte Prozesse auch lieber verwendet und in der Abteilung etabliert.
Mit dem d.velop process studio können Fachabteilungen selbst dokumentenbasierte Prozesse automatisieren
Mit unserem neuen d.velop process studio zahlen wir genau auf diese Anforderung ein. Wir haben mit dem Studio eine Umgebung geschaffen, mit der zukünftig Fachabteilungen selbst in die Lage versetzt werden, ihre Prozesse abzubilden. Natürlich hat No-Code ganz klar seine Grenzen, aber genau hier sollten IT-Administratoren und Fachabteilungen zusammenarbeiten. Die Fachabteilung skizziert ihren Prozess und beschreibt genau, direkt im d.velop process studio, welche Informationen an welcher Stelle benötigt werden. Anschließend sorgt der IT-Administrator dafür, dass die notwendigen Informationen aus Drittsystemen an den entsprechenden Stellen herangezogen werden. Hier einmal am Beispiel eines Genehmigungsprozesses direkt im Studio abgebildet:
Geschäftsprozesse und wie man diese implementiert – auch ohne IT-Skills.
Durch den No-Code-Ansatz versetzen wir Fachabteilungen in die Lage, ihren Prozess bereits in der richtigen Toollandschaft zu modellieren. Die IT-Abteilung übernimmt die Implementierung der Kommunikationsstrecken, die zudem so entwickelt werden können, dass sie in anderen Fachprozessen wiederverwendet werden können. Dadurch wird der Entwicklungsprozess verschlankt, die Grenzen von No-Code werden direkt von der IT-Abteilung abgefangen, der entstandene Prozess reduziert die stupiden Tätigkeiten und verschafft der Fachabteilung Zeit für wichtigere Dinge.
d.velop automatisiert dokumentenbasierten Prozesse und unterstützt dich auf dem Weg zur Hyperautomation, da das Themenfeld intelligente Dokumentenverarbeitung vollständig gesichert wird.
Hyperautomation im Unternehmen etablieren – wie kann es gelingen?
Unternehmer sollten Mitarbeitenden bereits jetzt entsprechende Freiräume zur Verfügung stellen und dazu motivieren, Optimierungen durch Automatisierungen zu bedenken. Es gibt schon heute Unternehmen, die ihren Mitarbeitenden für die Identifikation von Einsparpotenzialen in Prozessen einen Anteil am Gewinn durch die Einsparungen zusichern. Ob durch eine solche Maßnahme oder auf anderem Wege: wichtig ist, sicherzustellen, dass möglichst viele Mitarbeitende Potenziale für Optimierungen wahrnehmen. Sobald ein Mitarbeitender im Arbeitsalltag merkt, dass eine Tätigkeit wertschöpfend, sinnvoll und wiederkehrend ist, sollte er sich die Frage stellen, ob diese Tätigkeit nicht mit gegebenen Werkzeugen automatisiert werden kann. So wird das Thema Prozessautomatisierung ganz natürlich in Unternehmen Einzug halten und erste oben genannten Potenziale sichern. Denn es liegt nicht im Wesen des Menschen, stundenlang monotone Aufgaben zu erledigen.
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