Der Technologie-Markt wächst zunehmend. Um als Unternehmen die besten Anbieter am Markt zu identifizieren, gibt es verschiedene Instrumente und Herangehensweisen. Viele Unternehmen setzen dabei unter anderem auf den Gartner Magic Quadrant. Bevor wir uns jedoch der Methodik des Gartner Magic Quadrant widmen, gilt es zunächst zu klären, wer oder was sich hinter Gartner verbirgt.
Was ist Gartner?
Gartner ist ein führendes US-amerikanisches Research- und Beratungsunternehmen und wurde 1979 von Gideon Gartner gegründet. Seit der Gründung hat Gartner über 25 Unternehmen im Kerngeschäftsfeld Forschung und in angrenzenden Feldern übernommen. Die Firma beschäftigt aktuell laut eigenen Angaben fast 16.000 Mitarbeiter:innen, davon hunderte von Analysten und Berater:innen und erzielt einen Jahresumsatz von 4,1 Mrd. US-Dollar.
Nachdem nun klar ist, dass Gartner ein seit Jahrzehnten etabliertes Analystenhaus ist, lohnt sich ein genauer Blick auf den Quadranten.
Was ist ein Gartner Magic Quadrant, warum gibt es ihn und wie funktioniert er?
Ziel des Gartner Magic Quadrant: Mehr Transparenz in komplexen IT-Märkten
Der Gartner Magic Quadrant soll Unternehmen dabei helfen, sich in komplexen und rasch verändernden IT-Märkten in einem ersten Schritt zu orientieren. Die Methodik dient dazu, Unternehmenstypen zu identifizieren und die Suche nach Anbietern in einem bestimmten Markt einzugrenzen. Durch die Anwendung einer grafischen Aufbereitung und eines einheitlichen Satzes von Bewertungskriterien hilft ein Magic Quadrant Unternehmen, schnell festzustellen, wie gut Technologieanbieter ihre erklärten Visionen umsetzen und wie gut sie im Vergleich zur Marktsicht von Gartner abschneiden. (Gartner)
Die Methodik des Gartner Magic Quadrant
Der Gartner Magic Quadrant ist eine Forschungsmethode und ein Visualisierungstool zur genaueren Bewertung der Position eines Unternehmens in einem spezifischen Technologie-Markt. Der Magic Quadrant zeichnet sich durch eine zweidimensionale Matrix mit vier Quadranten aus. Die horizontale Achse der Matrix „Completeness of vision“ beschreibt die Vollständigkeit der Vision und die vertikale Achse „Ability to execute“ die Umsetzungskompetenz.
Die Matrix inklusive aller Quadranten ist folgend abgebildet:
Jeder Quadrant steht für einen Unternehmenstypus im Markt. Diese unterteilen sich in: Niche Players, Challengers, Leader und Visionaries.
- Niche Players: Nischenanbieter besetzen Nischenmärkte. Sie sind stark in einer bestimmten Technologie, haben aber nur unvollständige Visionen und können ihre Stärken noch nicht voll ausspielen, weil sie meistens noch relativ neu am Markt sind.
- Challengers: Die Herausforderer sind schnell wachsende Unternehmen mit herausragender Lösungskompetenz. Damit Marktteilnehmer sie als führendes Unternehmen wahrnehmen können, müssen sie allerdings noch an einer starken und überzeugenden Vision arbeiten
- Leaders: Marktführer haben eine führende Stellung im Markt. Sie haben nicht nur eine vollständige Vision entwickelt, sondern können auch auf einen großen Kundenstamm verweisen. Durch die daraus resultierende hohe Lösungskompetenz beeinflussen sie die Marktentwicklungen entscheidend.
- Visionaries: Anders als Niche Players haben Visionäre eine vollständige Vision für ihre Lösungen entwickelt. Um zu den Marktführern aufzusteigen, müssen diese innovativen Unternehmen ihre Visionen noch weiter etablieren.
Die Position eines Anbieters innerhalb des Magic Quadrant resultiert aus den Punktzahlen, die er für zuvor festgelegte Bewertungskriterien erhielt. Diese Bewertungskriterien stellt Gartner sehr transparent in ihren meist über 30-seitigen Reports dar. Zudem finden sich im Report detaillierte Informationen zu den „Pros“ und „Cons“ der Anbieter, ihrer Produkte und Strategien. Die Kriterien für die Bewertung sind ausführlich erläutert.
Keineswegs versteht sich der Gartner Magic Quadrant als Empfehlung für identifizierte Leader. Um die Feinarbeit bei der Beschaffung – wie dem Abgleich mit konkreten Geschäftszielen und den individuellen Bedürfnissen eines jeden Unternehmens – kommt auch zukünftig niemand herum.
▶ Alle Magic Quadrants von Gartner
Positionierung im Gartner Magic Quadrant bereits hohe Auszeichnung für Unternehmen
Wenn ein Hersteller eine Positionierung im Gartner Magic Quadrant erhält, spricht dies bereits für eine hohe Qualität und Relevanz des Unternehmens am Markt. Es wird aktiv darüber in der Presse berichtet und die Freude der gelisteten Unternehmen wird klar zum Ausdruck gebracht. Beispielweise reagiert shopware auf ihre Positionierung wie folgt:
„Für uns ist die erneute Platzierung in Gartners® Magic Quadrant™ eine ebenso große Freude wie die Aufnahme im letzten Jahr. Wir glauben, dass wir auf dem richtigen Weg sind und wir nehmen das als Ansporn, um jeden Tag ein bisschen besser zu werden.“ (Stefan Hamann – CEO & Founder, shopware AG)
Nur wenige deutsche IT-Unternehmen tauchen im Magic Quadrant auf.
Ein Beispiel für einen Magic Quadrant: Der Content Services Platforms (CSP) Magic Quadrant
Gartner betrachtet im Magic Quadrant for Content Services Platforms Lösungen, die digitale Inhalte in Unternehmen verwalten, organisieren und aufbewahren. Gartner hat die zuvor verwendete Bezeichnung Enterprise Content Management (ECM) aufgegeben, weil diese nach Ansicht des Unternehmens zu sehr monolithisch und zu wenig auf die Integration anderer Business-Anwendungen ausgerichtet war.
CSPs bieten nach Gartners Definition Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, Inhalte auf moderne, nahtlose Weise über Geräte und Organisationsgrenzen hinweg abzurufen und mit ihnen zu arbeiten. Sie werden in andere Geschäftsanwendungen integriert, um den einfachen Zugriff zu unterstützen und Unternehmen gleichzeitig eine Möglichkeit zur Einhaltung von Datenschutz und digitalen Aufbewahrungsrichtlinien zu bieten. Jedoch bewegen sich auch Systeme, die im deutschsprachigen Raum immer noch unter ECM- beziehungsweise Dokumentenmanagement fallen, in die von Gartner beschriebene Richtung. Unabhängig von den Begrifflichkeiten lohnt sich für Anwender von entsprechenden Lösungen der Blick auf die Betrachtung des Marktforschungsunternehmens. (ECM-Guide)
Gartner selbst betont, dass der CSP Magic Quadrant dabei unterstützt, den passenden CSP-Anbieter zu finden:
„Integrated, intelligent content services, repository federation and cloud readiness are now driving differentiation and disruption in a long-established market. Application leaders responsible for digital workplace applications should use this report to select the right CSP for their content services strategy.“ (Gartner)
Gartner® positioniert d.velop als „Visionary“
Die d.velop-Gruppe ist erstmals im von Gartner veröffentlichten Magic Quadrant für Content Services Platforms (CSP) vertreten. Positioniert wurde der deutsche Softwarehersteller als „Visionary“, gehört also zu den Unternehmen, die sich laut Gartner durch ein besonderes Verständnis von Marktentwicklungen beziehungsweise durch eine Vision bezüglich der Veränderung von Marktregeln kennzeichnen.
Gartner Peer Insights als ganzjährige Bewertungshilfe für Unternehmen
Eine weitere Möglichkeit, die Unternehmen vermehrt als Entscheidungshilfe nutzen, sind die Gartner Peer Insights. Gartner selbst bewirbt die Seite mit dem Claim: „Choose IT Solutions with Confidence“. Bei den Bewertungen handelt es sich um von Gartner verifizierte Bewertungen über Unternehmen. Als Beispiel ein Auszug der Bewertung zu d.velop: