Nach intensiven Diskussionen und einigen Anpassungen wurde das Wachstumschancengesetz am 22. März 2024 in einer reduzierten Form endgültig verabschiedet. Das Gesetz zielt darauf ab, die Liquiditätssituation von Unternehmen zu verbessern, um ihre Investitionstätigkeit zu fördern. Im Rahmen dieses Gesetzes wurden verschiedene Steuergesetze überarbeitet, darunter die Abgabenordnung sowie das Umsatz-, Körperschaft- und Einkommensteuergesetz.
In diesem Blogbeitrag werden die Hintergründe und Kerninhalte des Wachstumschancengesetzes erläutert, deren mögliche Umsetzung für Unternehmen skizziert und Tipps gegeben, wie du dich am besten auf die Zukunft im Hinblick auf das neue Gesetz vorbereiten kannst.
Was ist das Wachstumschancengesetz?
Das Wachstumschancengesetz, formell bekannt als Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie zur Steuervereinfachung und Steuerfairness, wurde von der Ampelregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz initiiert. Ziel dieses Gesetzes ist es, Unternehmen steuerlich zu entlasten, bürokratische Hürden abzubauen und die Bedingungen für Investitionen und Innovationen zu verbessern, um Deutschland als Standort für die Zukunft noch besser zu stärken.
Der Weg zum Beschluss: Langes Ringen zwischen Bundestag und Bundesrat
Der Referentenentwurf für das Wachstumschancengesetz wurde bereits am 17. Juli 2023 eingereicht.
Anfangs wurde das Vorhaben für milliardenschwere Steuersenkungen für Unternehmen von Familienministerin Lisa Paus im Kabinett blockiert, was Kritik seitens des Wirtschaftsministers Robert Habeck zur Folge hatte. Ende August wurde der Entwurf während einer Klausurtagung der Bundesregierung vom Kabinett dann gebilligt.
Nach diversen Änderungen im Finanzausschuss wurde das Gesetz am 17. November 2023 vom Bundestag mit den Stimmen der Regierungsparteien verabschiedet, während die Opposition geschlossen dagegen stimmte. Am 24. November wurde das Gesetz vom Bundesrat in den Vermittlungsausschuss verwiesen. Dort wurde das Volumen des Pakets von 7 Milliarden Euro auf 3,2 Milliarden pro Jahr reduziert und der Kern des Entwurfs, eine Prämie für Klimaschutz-Investitionen, gestrichen. Die Union stimmte der geänderten Fassung im Bundesrat am 22. März 2024 mehrheitlich zu, nachdem die Bundesregierung Erleichterungen für die Agrarbranche in Aussicht gestellt hatte.
Welche Ziele verfolgt das Wachstumschancengesetz?
Durch das Wachstumschancengesetz soll die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gestärkt werden. Die Bundesregierung strebt außerdem an, Deutschland zu modernisieren, zukunftssicher zu machen und die Grundlagen für eine klimaneutrale und robuste Wirtschaft zu schaffen, um Wohlstand und Stabilität auch für kommende Generationen zu gewährleisten. Insgesamt hat das Gesetz ein Entlastungsvolumen von 3,2 Milliarden Euro. Unternehmen können davon beispielsweise durch folgende Kernthemen profitieren:
- den Ausbau der steuerlichen Forschungsförderung
- Verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten
- steuerliche Anreize für den Wohnungsneubau
- die Verbesserung des steuerlichen Verlustabzugs
- die Einführung der E-Rechnung
Die E-Rechnungspflicht als Teil des Wachstumschancengesetzes
Ein Aspekt des Wachstumschancengesetzes ist die verpflichtende Einführung von elektronischen Rechnungen im B2B-Umfeld, um die Grundlage für ein zukünftiges Meldesystem zu schaffen. Dieses Meldesystem wird durch eine europäische Richtlinie gefordert und soll die Transparenz und Geschwindigkeit in der Umsatzsteuerabrechnung erhöhen sowie Umsatzsteuerbetrug reduzieren.
Über die Einführung der kommenden E-Rechnungspflicht haben wir bereits in unserem Blogartikel „Elektronische Rechnung wird Pflicht: Hintergründe und aktuelle Timeline im Überblick“ ausführlich berichtet. Weitere Informationen zu dem Thema findest du auch auf unserer Themenseite.
Alles über die E-Rechnungspflicht ab 2025 – Hintergründe, Pflichten und Chancen
Wachstumschancengesetz – eine Chance für Wachstum?
Das beschlossene Gesetz kann definitiv eine Chance für Wachstum und eine Entlastung für Unternehmen darstellen. Voraussetzung dafür ist es, dass man sich rechtzeitig informiert, um auf mögliche Veränderungen gut vorbereitet zu sein und nicht erst handelt, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Setze dich also am besten schon jetzt mit den verschiedenen Themen auseinander und verschaffe dir einen Überblick, wie der neue Rahmen bei der steuerlichen Förderung aussehen wird und welche Maßnahmen diesbezüglich ergriffen werden müssen.
Informiere dich im Vorfeld, wie die Verbesserungen hinsichtlich Abschreibungsmöglichkeiten und des steuerlichen Verlustabzugs genau aussehen und prüfe, ob sich dadurch in deinem Unternehmen Potenziale entwickeln können. Analysiere schon jetzt bestehende Prozesse und schau, wie du diese hinsichtlich der Kernpunkte des Wachstumschancengesetzes optimieren kannst. Mache dich zusätzlich auch hier mit den neuen Rahmenbedingungen und eventuell neu aufkommenden Voraussetzungen vertraut, um mögliche Änderungen bestmöglich im Blick zu haben, damit die Chance auf Wachstum und Entlastung weiterhin bestehen bleibt.
Umsetzung der E-Rechnungspflicht mit d.velop
Das Thema elektronische Rechnung ist dabei das Steckenpferd der d.velop. Hier helfen wir dir gerne mit unseren Lösungen, Know-how und unserer langjährigen Erfahrung in dem Bereich weiter. Mit der digitalen Rechnungsverarbeitung ist dein Unternehmen optimal für die ab 2025 geltende Verpflichtung zur elektronischen Rechnung gewappnet. Spare also Zeit, Geld und Nerven und bereite dich rechtzeitig auf das Rechnungsmanagement von morgen vor.
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