In einer Welt, die zunehmend von Datenflüssen und Technologien geprägt ist, wird die Fähigkeit, diese Prozesse sicher und selbstbestimmt zu steuern, zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Praktisch jedes Unternehmen und jede Organisation steht vor dieser Herausforderung. Auch und gerade die Hersteller von Dokumentenmanagement-Systemen, denn schließlich geht es hier um den Umgang mit sensiblen, vertraulichen Informationen. Digitale Souveränität bedeutet für uns als d.velop nicht nur eine Unabhängigkeit von bestimmten Technologien, sondern auch die Verantwortung, unseren Kunden höchste Sicherheits- und Datenschutzstandards zu garantieren.
Herausforderungen der digitalen Souveränität
Der kürzliche Ausfall von CrowdStrike im Juli 2024 ist ein eindrückliches Beispiel für die Herausforderungen der digitalen Souveränität. Durch ein fehlerhaftes Update der Falcon-Sensor-Software von CrowdStrike wurden Windows-basierte Systeme weltweit lahmgelegt, was zu massiven Störungen führte – vom Ausfall von Flügen über unterbrochene Einzelhandelsprozesse bis hin zu Beeinträchtigungen in Krankenhäusern. Im Kontext digitaler Souveränität verdeutlicht der CrowdStrike-Ausfall die Gefahr, dass Staaten und Unternehmen, die stark auf ausländische Technologieanbieter angewiesen sind, bei Störungen die Kontrolle verlieren. Viele europäische Länder drängen daher auf mehr digitale Unabhängigkeit, um die Sicherheit und Stabilität ihrer IT-Systeme zu gewährleisten.
Was bedeutet digitale Souveränität?
Digitale Souveränität beschreibt die Fähigkeit von Staaten, Unternehmen und Individuen, in der digitalen Welt unabhängig, selbstbestimmt und sicher zu handeln. Dies umfasst sowohl die Kontrolle über digitale Technologien als auch den Schutz und die Nutzung von Daten. Für Softwarehersteller bedeutet das konkret, dass sie Technologien anbieten müssen, die Kunden vor ungewollten Abhängigkeiten bewahren und gleichzeitig höchste Datenschutz- und Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Ein wesentlicher Aspekt digitaler Souveränität ist die technologische Unabhängigkeit. Unternehmen sollen in der Lage sein, kritische Systeme eigenständig zu betreiben, ohne auf ausländische Technologien oder Anbieter angewiesen zu sein, die nicht immer den europäischen Datenschutzanforderungen entsprechen.
Die Bedeutung der Datensouveränität für Kunden
Als DMS-Anbieter steht für uns die Datensouveränität unserer Kunden im Mittelpunkt. Unsere Kunden müssen die volle Kontrolle über ihre Daten behalten, von der Speicherung bis zur Nutzung. Dies bedeutet nicht nur, dass alle Informationen sicher gespeichert werden, sondern auch, dass sie jederzeit verfügbar sind, ohne auf externe Anbieter angewiesen zu sein. Datenschutzbestimmungen, wie sie in der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verankert sind, bilden die Grundlage dafür.
Die DSGVO ist ein Meilenstein für den Datenschutz in Europa und setzt strenge Vorgaben für den Umgang mit personenbezogenen Daten. d.velop DMS-Lösungen sind so konzipiert, dass sie diese Vorgaben nicht nur einhalten, sondern übertreffen können.
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Die Rolle der IT-Sicherheit im Kontext der digitalen Souveränität
In der heutigen digitalen Welt ist die Gewährleistung der digitalen Souveränität für Unternehmen und öffentliche Institutionen von entscheidender Bedeutung. Eine zentrale Rolle kommt hierbei der IT-Sicherheit bei der Erreichung und Aufrechterhaltung dieser Souveränität zu, insbesondere im Lichte neuer gesetzlicher Anforderungen wie der NIS 2-Richtlinie.
Digitale Souveränität bezieht sich auf die Fähigkeit einer Organisation, die Kontrolle über ihre digitalen Informationen und Infrastrukturen zu behalten. Dies umfasst die Datenhoheit, die Unabhängigkeit von fremden Technologien und die Sicherheit vor Cyberbedrohungen. Ohne robuste IT-Sicherheitsmaßnahmen und die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist es nahezu unmöglich, diese Kontrolle effektiv zu gewährleisten.
Die NIS 2-Richtlinie im Überblick
Die NIS 2-Richtlinie (Network and Information Security Directive) der Europäischen Union, die bis Oktober 2024 in nationales Recht umgesetzt werden sollte, stellt einen bedeutenden Schritt zur Stärkung der Cybersecurity in Europa dar. Sie erweitert den Anwendungsbereich der ursprünglichen NIS-Richtlinie und setzt strengere Anforderungen an die Sicherheitsmaßnahmen und Meldepflichten für Betreiber wesentlicher Dienste und wichtiger Einrichtungen. Gerade für DMS-Anbieter bedeutet dies, dass sie nicht nur die eigenen Systeme und Prozesse an die neuen Standards anpassen müssen, sondern auch aktiv Kunden dabei helfen, diese Anforderungen zu erfüllen. Zumindest ist dies das Selbstverständnis der d.velop, denn wir sind uns der großen Verantwortung, die wir tragen, sehr bewusst.
DMS-Systeme sind das Rückgrat und der zentrale Dreh- und Angelpunkt der Informationsverwaltung in Unternehmen und speichern oft sensible und vertrauliche Daten. Daher ist es unerlässlich, dass diese Systeme höchsten Sicherheitsstandards entsprechen.
Ein zentrales Element der digitalen Souveränität ist die Vermeidung von Abhängigkeiten gegenüber nicht-europäischen Technologieanbietern. Für uns bedeutet das, dass wir unsere Systeme so gestalten, dass sie unabhängig von proprietären Lösungen sind. Unsere Kunden sollen jederzeit die Möglichkeit haben, Technologien auszuwählen und zu wechseln, die ihren Bedürfnissen entsprechen, ohne durch sogenannte Lock-in-Effekte an einen bestimmten Anbieter gebunden zu sein.
Aktuelle Entwicklungen in Deutschland, Europa und USA
Die digitale Souveränität ist in Deutschland und Europa längst als prioritäres Ziel verankert. Die Bundesregierung hat mit der „Digitalstrategie Deutschland“ und der EU-Initiative „Digitales Jahrzehnt“ konkrete Ziele zur Stärkung der Souveränität gesetzt. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung europäischer Cloud- und Dateninfrastrukturen. Projekte wie GAIA-X zielen darauf ab, eine europäische Alternative zu den großen internationalen Cloud-Anbietern zu schaffen.
Diese Bestrebungen ermöglichen es uns, auf Infrastrukturen zuzugreifen, die den hohen Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit in Europa gerecht werden. Zudem können wir durch die Teilnahme an solchen Initiativen sicherstellen, dass unsere Lösungen langfristig unabhängig und zukunftssicher sind.
US-amerikanische Technologieanbieter reagieren unterschiedlich auf die Bemühungen Europas, digitale Souveränität zu erlangen. Generell zeigen US-Unternehmen Verständnis für die europäischen Bedenken hinsichtlich der Datensouveränität und der Kontrolle über digitale Infrastrukturen. Viele Unternehmen, darunter Amazon Web Services (AWS) und Google, haben in Reaktion auf europäische Anforderungen begonnen, ihre Dienstleistungen anzupassen. So hat AWS beispielsweise die AWS European Sovereign Cloud eingeführt, die vollständig innerhalb der EU operiert und strenge Anforderungen an die Datenresidenz erfüllt, um den europäischen Regulierungen zu entsprechen. Ziel ist es, Unternehmen und öffentlichen Institutionen mehr Kontrolle über ihre Daten zu geben, ohne die Vorteile ihrer Cloud-Dienste aufzugeben (Vgl. amazon).
Jedoch äußern US-amerikanische Tech-Giganten auch Bedenken gegenüber bestimmten EU-Regulierungen, wie dem Digital Markets Act (DMA), die große Tech-Unternehmen strenger kontrollieren. Einige US-Vertreter kritisieren, dass solche Gesetze US-Unternehmen gegenüber unfair seien und potenziell den transatlantischen Handel belasten könnten. Es wird gefordert, dass die USA stärker darauf drängen sollten, dass die EU ihre digitalen Strategien fair gestaltet, um amerikanische Wirtschaftsinteressen zu schützen (Vgl. The Register, European Centre for International Political).
Digitale Souveränität als Wettbewerbsvorteil
Für DMS-Anbieter ist die digitale Souveränität nicht nur ein technisches Thema, sondern ein strategisches Muss. In einer Welt, in der Datenschutz und IT-Sicherheit zunehmend in den Vordergrund rücken, bietet die digitale Souveränität Kunden die Gewissheit, dass ihre Daten sicher und unabhängig verwaltet werden. Gleichzeitig ermöglicht sie Herstellern, flexibel auf neue technologische Entwicklungen zu reagieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Crowdstrike Vorfall hat nicht nur Schwächen im Bereich der Cybersecurity offenbart, sondern auch die Diskussion über digitale Souveränität weiter angeheizt. Wenn nationale Infrastrukturen von ausländischen Softwarelösungen abhängig sind, werden ihre Sicherheit und Stabilität gefährdet, was die Bedeutung von Unabhängigkeit in der digitalen Welt hervorhebt.
Die digitale Souveränität wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Unternehmen, die frühzeitig auf Unabhängigkeit und Sicherheit setzen, werden langfristig die Gewinner dieses Wandels sein. Man muss bereit sein, diesen Weg gemeinsam mit seinen Kunden zu gehen und ihnen die Lösungen zu bieten, die sie für eine sichere und souveräne digitale Zukunft benötigen. Die d.velop ist dazu bereit.