Smart Factory: Definition, Kundenanforderungen und Potenziale

Veröffentlicht 10.02.2022

Luisa Schoppmeier Online Marketing Managerin d.velop

smart factory

Industrie 4.0, Fabrik der Zukunft, intelligente Fabrik, Big Data, Smart Factory – all diese Begriffe fallen immer wieder, wenn es um die Digitalisierung von Industrieunternehmen geht. Doch wo liegen die Unterschiede? Was hat die Smart Factory mit Industrie 4.0 zu tun und was ist eine intelligente Fabrik? In diesem Blogbeitrag wird erläutert, was eine Smart Factory ist, wie sich diese organisiert, was der Mensch dabei für eine Rolle einnimmt und welche Chancen sich durch die neue Organisation ergeben.

Definition Smart Factory

Smart Factory, im Deutschen auch als intelligente Fabrik bezeichnet, meint eine sich selbstorganisierende Produktion. Dieses betrifft insbesondere Fertigungsanlagen und Logistiksysteme, die sich im Rahmen von Industrie 4.0, intelligent vernetzen sollen. Mittels einer Funkverbindung kommunizieren die Maschinen in der intelligenten Fabrik untereinander, sodass beispielsweise Instandhaltungen von selbst gesteuert werden können.

Wie organisiert sich die Fabrik der Zukunft?

Anhand genauer Zielvorgaben zum Produkt können sich die Fertigungsanlagen der Smart Factory selbstständig vernetzen. Durch die drahtlose Verbindung von Produktionsanlagen und Produkten können die einzelnen Produktionsschritte automatisch gesteuert werden. Dabei bildet das Internet of Things (IoT) die Basis der Kommunikation innerhalb der Smart Factory. Beispiel hierfür sind Service-Roboter, die eine zentrale Funktion in der Montage einnehmen und eng mit dem Menschen kooperieren und interagieren. Fertigungsanlagen, Transportmittel und Werkzeuge der Smart Factory werden mit kleinen Computern, Aktoren und Sensoren ausgestattet, die mittlerweile sehr günstig hergestellt werden können. Darüber hinaus stellen die Breitbandverbindungen eine wichtige Komponente im Rahmen der intelligenten Fabrik dar, um möglichst große Datenmengen (Big Data) so schnell und effizient wie möglich auszutauschen und so intelligente Entscheidungen treffen zu können. Die größte Voraussetzung für die Vernetzung ist, dass alle Maschinen dieselbe Sprache sprechen.

Individuelle Kundenanforderungen mit Technologien der Smart Factory erfüllen

Mit dem digitalen Wandel steigen auch zunehmend die Anforderungen von Kunden:innen und Partnern. So wird die Entscheidung für oder gegen einen Anbieter mittlerweile stark davon beeinflusst, ob ein produzierendes Unternehmen individuelle Produktlösungen oder kurzfristige Änderungswünsche von Kunden:innen umsetzen kann. Doch wie können Unternehmen diesen Anforderungen bei den doch oft noch sehr starren und komplexen Fertigungsprozessen überhaupt zukünftig gerecht werden? Durch die Smart Factory und die damit einhergehende intelligente Automation können Produktionsabläufe nicht nur flexibler gestaltet, sondern auch individueller modelliert werden. Bei herkömmlichen Produktionsverfahren stehen hier oft Kosten und Nutzen in einem Missverhältnis. Dieser kritische Punkt lässt sich durch die Smart Factory lösen, in dem durch die intelligente Fabrik Güter zu Preisen produziert werden können, die dem Kostenrahmen von Massenprodukten ähneln.

ECM-Strategie erfolgreich im Unternehmen einführen

Wird der Mensch bei einer Smart Factory überhaupt noch benötigt?

Oft spielt bei Diskussionen rund um die Smart Factory die Funktion der Mitarbeiter:innen eine zentrale Rolle. Durch die sich selbst organisierenden Maschinen und Anlagen rücken für Mitarbeiter:innen andere Aufgaben und Kompetenzbereiche stärker in den Vordergrund. Dieses betrifft zum einen die Kontrolle und stetige Optimierung von Produktionsabläufen und zum anderen die konsequente Abstimmungsfunktion zwischen den verschiedenen Schnittstellen. Mit der Smart Factory wird die Arbeit des Einzelnen digitaler, was sowohl Vorteile für das produzierende Unternehmen als auch die Weiterentwicklung und Förderung den Mitarbeitenden mit sich bringt.

Durch eine Smart Factory ergeben sich für produzierende Unternehmen viele Chancen:

  • schlanke und optimierte Prozesskette
  • geringere Herstellungskosten
  • optimale Kapazitätsauslastung der Maschinen
  • Verkürzung der Produktionszeiten
  • transparente Lieferkette
  • mehr Flexibilität
  • schnelle Reaktionen auf neue oder veränderte Produkt- und Marktanforderungen möglich
Grafik Chancen durch Smart Factory