Ob Holz-, Möbelindustrie oder vieles mehr – die Digitalisierung verändert alle Branchen. Dabei bleibt auch das Handwerk davon nicht unberührt. Für viele Handwerksbetriebe bedeutet die Digitalisierung eine Revolution, die sowohl Herausforderungen als auch immense Chancen mit sich bringt. Doch wie können Handwerksbetriebe diese Veränderungen nutzen, um langfristig erfolgreich zu sein? In diesem Blogartikel erfährst du, wie die Digitalisierung das Handwerk verändert (hat) und welche Schritte notwendig sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Digitalisierung im Handwerk: Chancen und Herausforderungen in Zeiten des Wandels
Laut einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom und des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks nutzten 2022 rund zwei Drittel aller Handwerksbetriebe in Deutschland digitale Technologien und Anwendungen. Corona kann dabei als Treiber dieser Entwicklung identifiziert werden. Die Bereitschaft ist auf jeden Fall hoch; rund 83 % sind der Digitalisierung im Handwerk gegenüber aufgeschlossen. 75 % der Befragten sehen die Digitalisierung weniger als Belastung und weit mehr als eine Chance.
Auf der anderen Seite wird allerdings deutlich, dass unabhängig von Aufgeschlossenheit und Nutzung digitaler Technologien dieser Themenblock auch mit Unsicherheiten und Herausforderungen verbunden ist. So sehen mehr als drei Viertel die Digitalisierung im Handwerk als große Herausforderung. Wer von Digitalisierung in der Holz- und Möbelindustrie spricht, der muss auch die Datensicherheit im Blick haben und hier haben 61 % der Befragten Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Und wie passt die Schwierigkeit der Besetzung freier Ausbildungsplätze in dieses Themenfeld? Gerade in Zeiten des demografischen Wandels müssen Alternativen gefunden werden, um die Effizienz in Arbeitsprozessen zu erhöhen. Natürlich können nicht alle Tätigkeiten von Technologien übernommen werden, vieles wird auch in Zukunft der Mensch selbst ausführen müssen. Aber: Der optimierte Einsatz solcher Ressourcen kann unterstützend wirken und die Arbeit einfacher und somit effizienter gestalten.
Zentrale Funktionen eines DMS
5 Schritte zur Digitalisierung im Handwerk
Im Allgemeinen kann zwischen zwei Aspekten unterschieden werden. Zum einen ist dort die Software, in welche investiert werden muss. Dies betrifft etwa Programme für ein Dokumentenmanagement, eine Rechnungsverarbeitung oder Planungssoftware für den Handwerksbetrieb. Des Weiteren betrifft dies aber auch vernetzte Werkzeuge, die einem in der praktischen Arbeit eine Hilfe sind. Dabei kannst du dich an den folgenden 5 Schritten orientieren:
1. Bereitschaft zur Veränderung
All die Technologien bringen dir nichts, sofern du nicht von diesem Weg überzeugt bist!
2. Bedarfsermittlung
Fertige einen Plan an, was du in deinem Betrieb digitalisieren möchtest und in welcher Reihenfolge dies passieren soll. Welche Prozesse laufen schon gut? Welche müssen verbessert oder sogar zunächst neu aufgebaut werden? Analysiere deinen Betrieb und identifiziere Bereiche, in denen digitale Technologien einen Mehrwert bieten können.
- Möchtest du etwa deine Dokumente digitalisieren und strukturieren, so bietet sich ein Dokumentenmanagement-System (DMS) an. Mit einem DMS ist dein Wissen zentral verfügbar und gewährleistet rechtskonformes Arbeiten nach EU-Standards.
- Je nach Bedarf kann aufbauend auf das DMS eine Rechnungsverarbeitung, Vertragsmanagement Software, digitale Unterschrift der digitale Postzustellung integriert werden.
- Darüber hinaus verbesserst du mit einer Mitarbeiter-App die Kommunikation mit deinen Mitarbeitenden. Hierüber kann über Social News oder Events informiert werden.
3. Zielsetzung
Neben der Bedarfsermittlung musst du auch Ziele definieren. Nutze hierzu die SMART-Methode. Demnach sollten deine Ziel spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Entwickle hieraus eine Digitalisierungsstrategie, die zu deinem Unternehmen passt. Zum Beispiel: „In einem Jahr sollen 50 % der anfallenden Papierdokumente digital abgewickelt werden.“
6. Schulung der Mitarbeitenden
Die Einführung neuer Technologien erfordert gut geschultes Personal. Investiere in Schulungen und Weiterbildungen, um deine Mitarbeitenden auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Nimm deine Mitarbeitenden auf jeden Fall im Prozess mit!
5. Anfangen und nicht den Mut verlieren
Die Bereitschaft und das Planen sind wichtige Bausteine, ohne die eine Digitalisierung in deinem Handwerksbetrieb nicht möglich ist. Trotzdem kommt einmal der Zeitpunkt, wo du anfangen musst. Sicherlich wird nicht alles perfekt laufen und es wird Rückschritte geben, auf welche du reagieren musst. Lass dich hiervon nicht entmutigen und bleib dran. Nur so erreichst du deine zuvor gesetzten Ziele.
Fazit
Du merkst: Die Bandbreite an digitalen Lösungen in der Holz- und Möbelindustrie ist groß. Wähle die Technologien, die am besten zu deinem Betrieb passen und investiere in deren Implementierung. Es ist anfangs mit Kosten und Mühe verbunden, erleichtert dir und deinen Mitarbeitenden aber auf lange Frist die Arbeit.
Digitalisierung im Handwerk heißt nämlich Kosten- und Zeitersparnis! Es erfordert aber auch ein Umdenken und die Bereitschaft zur Veränderung. Wer sich frühzeitig mit den Möglichkeiten der digitalen Technologien auseinandersetzt und diese gezielt einsetzt, kann nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und somit langfristig wettbewerbsfähig bleiben.